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Peglmessung zur Hochwasservorsorge via Satelliten-Kommunikation

22.06.2024  |  Kommentare: 0

Der Ahrpegel in Bad Bodendorf wird künftig per Satellitenkommunikation überwacht

Ahr-Pegel in Bad Bodendorf als Pilotprojekt in Betrieb genommen

„Die verheerende Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat uns allen vor Augen geführt, wie drastisch die Auswirkungen des Klimawandels sind. Wir werden künftig mit deutlich mehr Extremwetterereignissen rechnen müssen. Und auch wenn es keine absolute Sicherheit geben kann, müssen wir doch unsere Schutz- und Warnsysteme möglichst optimal ausstatten. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 sind die meisten  Pegelmessstationen ausgefallen, weil sie von den Wassermassen mitgerissen wurden. Zugleich konnten Daten nicht oder nur teilweise übertragen werden, weil die Telefon- und Mobilfunknetze ausgefallen waren. Daher führen wir eine davon unabhängige Satelliten-Kommunikation ein, die einen redundanten Weg der Datenübertragung nutzt. Die beiden Pegel Bad Bodendorf/Ahr und Odenbach/Glan wurden als Teststandorte mit alternativem Satelliten-Kommunikationsweg ausgestattet“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder bei einem Besuch gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Geron vor Ort am Pegel Bad Bodendorf.

Der Pegel Bad Bodendorf wurde als einziger der drei gewässerkundlichen Pegel an der Ahr beim Hochwasser 2021 nicht zerstört. Die Übertragung brach aber am frühen Morgen des 15. Juli 2021 bei einem Wasserstand von rund 480cm ab. An dieser Stelle des Flusses herrschte ein unvorstellbarer Abfluss von mehr als 800 m³/s, was einem etwa 500-jährlichen Hochwasserereignis entspricht. Durch das Abreißen der Datenverbindung konnten Daten zum Verlauf der Hochwasserwelle und vor allem des Scheitels nur teilweise übermittelt werden.

SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis erklärte: „Die Flut im Jahr 2021 hat gezeigt, dass wir uns bei Extremwetterlagen nicht ausschließlich auf das Mobilfunknetz verlassen können. Die ergänzende Datenübertragung per Satellit ermöglicht eine zusätzliche Bewertung der Situation. Der Pegel in Bad Bodendorf dient als Pilotprojekt für weitere Maßnahmen dieser Art, denn die Installation von Satelliten-Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil des Sieben-Punkte-Planes zur Hochwasservorsorge.“

Seit Ende April ist der Pegel Bad Bodendorf mit der alternativen Übertragungstechnik über Satellit entsprechend ausgerüstet. In der Testphase kommen zwei unterschiedliche Systeme zum Einsatz, deren Technik und Methodik nun geprüft werden. Für die Umsetzung wurden Investitionen im mittleren fünfstelligen Bereich aufgewendet, allein für den Pegel Bad Bodendorf wurden 12.000 Euro investiert. „Nach der Testphase werden wir die Vor- und Nachteile beider Systeme analysieren, bevor dann weitere Pegel schrittweise mit dieser alternativen Übertragungstechnik ausgestattet werden“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder.

Pressemitteilung des Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz

Foto: mkuem.rlp



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