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06.09.2023 | Kommentare: 0
Beitrag per Email empfehlen„Die verheerende Hochwasserkatastrophe an der Ahr ist eine Verpflichtung, noch mehr in eine möglichst gute Hochwasservorsorge zu investieren. Die Bäche und Flüsse brauchen wieder mehr Raum. Das ist ökologisch sinnvoll, fördert damit die Artenvielfalt, stärkt den Landschaftswasserhaushalt und mildert die Folgen des Klimawandels“, erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder im Beisein von Siegfried Müller, Ortsbürgermeister von Pomster, Peter Richrath, Ortsbürgermeister von Antweiler, und Udo Seifen, 1. Beigeordneter der Verbandsgemeinde Adenau bei ihrem Besuch in Pomster. Bei dieser Gelegenheit stellten die beiden Ortsbürgermeister Umweltministerin Katrin Eder ein eigens entwickeltes Konzept zum Wasserrückhalt am Trierbach vor. „Ich bin begeistert von dem Engagement, mit dem sich die Gemeinden auf den Weg machen und Themen der Zukunft angehen“, so Eder.
Weitere Stationen des Besuchs waren in der Gemeinde Müsch, wo sich Eder mit Ortsbürgermeister Udo Adriany austauschte, sowie im Wald bei Aremberg (alles Kreis Ahrweiler). Bei ihren Besuchen tauschte sich Ministerin Eder mit Kommunalpolitikern und Fachleuten über die Potenziale zum Wasserrückhalt am Trierbach und insbesondere im Einzugsgebiet aus.
Der Trierbach ist einer der größten Zuflüsse der Ahr und fließt im Oberlauf bei Müsch vom Süden der Ahr zu. Beim Hochwasser 2016 war der Trierbach einer der Hauptauslöser, bei der Katastrophe 2021 hatte der Trierbach vergleichbar weniger beigetragen. „Niemand kann vorhersagen, welche Niederschlagsereignisse und -verteilung das nächste Hochwasser an der Ahr auslösen wird“, betonte Katrin Eder. „Umso wichtiger ist es, noch einen Schritt weiterzudenken: Entlang der Zuflüsse und in den Einzugsgebieten müssen die ersten Schritte gemacht werden, das Wasser zurückzuhalten. Dies muss überall die gelebte Praxis werden. Hierbei kommen Retentionsräume, aber insbesondere auch der Wasserrückhalt auf landwirtschaftlichen Flächen und im Wald infrage. All diese Maßnahmen helfen nicht nur bei Hochwasser, sondern sie stabilisieren langfristig den Landschaftswasserhaushalt. Das sind also extrem wichtige Maßnahmen mit Blick auf die sehr notwendige Klimawandelfolgenanpassung.“
Umweltministerin Eder machte vor Ort zudem deutlich, dass Hochwasservorsorge nur gemeinsam gelingen kann. „Deshalb ist es ein wirklich sehr guter Schritt, dass nun für das gesamte Ahreinzugsgebiet eine Bilanzierung erfolgt und übergreifend Maßnahmen entwickelt werden“, sagte die Ministerin mit Blick auf den „Plan zur Umsetzung und Weiterentwicklung von überörtlichen Maßnahmen zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge für das Ahreinzugsgebiet“. Dieser wurde vom Kreis Ahrweiler in Kooperation mit den Kommunen beauftragt. Die Bearbeitung startete im Juni 2023 und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Die Bürgermeister des Trierbachtals haben nun parallel hierzu Maßnahmen des Wasserrückhalts in der Fläche vorgestellt, die pilothaft umgesetzt werden sollen. Die zuständigen Fachbehörden werden diese prüfen; das Klimaschutzministerium sicherte Unterstützung zu.
Den Abschluss des Besuches im Oberlauf der Ahr bildete die Besichtigung bereits umgesetzter Maßnahmen im Landesforst oberhalb von Aremberg. Durch Rigolen und lenkende Maßnahmen wird das Wasser länger in der Fläche gehalten und das Bilden von Erosionsrinnen vermindert. In der VG Adenau wurden bereits 197 dieser Maßnahmen umgesetzt, bis Jahresende sollen sämtliche Maßnahmen in der VG Adenau abgeschlossen sein. Das Klimaschutzministerium unterstützt diese Maßnahmentypen im gesamten Landesforst mit 900.000 Euro pro Jahr. Auch Kommunen können für derartige Maßnahmen im Forst eine entsprechende Förderung aus der Wasserwirtschaft erhalten.
Foto: mkuem.rlp