Kaum Fortschritte an der Ahr-Engstelle in Heimersheim

Um genau diesem Termin hatten der Ortsbeirat Heimersheim und der Arbeitskreis Fluthilfe Heimersheim-Green-Ehlingen Landrätin Cornelia Weigand gebeten. Das Ziel: Informationen über den Fortgang der Planungen und die Schnittstellen zwischen Stadt und Kreis beim Thema Hochwasserschutz in der Gemarkung Heimersheim eindeutiger fassbar zu machen. Dabei war es einmal mehr Konsens, die Engstelle der Ahr im Bereich des Bahnhofs Heimersheim maximal aufzuweiten, und das über die gesetzlichen Vorgaben eines 100-jährlichen Hochwasserereignisses (HQ 100) hinaus.

Das Problem: Im Bereich zwischen Heppingen und Bad Bodendorf gilt es die Interessen besonders vieler Akteure zu berücksichtigen und entsprechende Schnittstellen zu organisieren, sagte die Fachbereichsleiterin Aufbau des Landkreises, Anja Toenneßen. Sie erläuterte, dass der Kreis derzeit mit der Gewässerwiederherstellung auf Grundlage von „HQ 100 neu“, also der aktuellen Wassermenge eines solchen Ereignisses, befasst sei, was aber nicht überall realisierbar wäre. Das Problem auf der südlichen Seite der Ahr: die B266. Die war einst vierspurig gebaut worden, was den Engpass des Flusses verschärfte. Im Stadtrat der Kreisstadt sprach man sich bereits für einen Rückbau aus. Mit dieser Aufgabe vor Augen, hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die es abzuwarten gelte. Und die lässt auf sich warten, sollte eigentlich längst vorliegen.

Die Bürger der östlichen Kreisstadt-Stadtteile Heppingen, Heimersheim, Lohrsdorf, Green und Ehlingen machten noch einmal auf die besondere Hochwassergefahr durch Rückstau und Verklausungen in ihrem Ahrabschnitt aufmerksam. Die künstlich geschaffene Enge des Flussquerschnitts müsse auch zulasten der B266, durch einen Rückbau der Umgehungsstraße auf ein erforderliches Mindestmaß, beseitigt werden.

Stützmauer auf der Nordseite

Auf der Nordseite der Ahr gibt es dagegen Fortschritte im Sinne der Anwohner. Gemeinsam mit der Deutschen Bahn werde die Wiederherstellung der Ufersicherung auf der Bahnseite in Form einer Stützmauer vorangebracht, um der Ahr mehr Raum zu geben. Landrätin Weigand lobte die Initiative der Bürgerschaft, den Bahnhaltepunkt Heimersheim zugunsten des Hochwasserschutzes zu verlegen. Durch eine senkrechte Stützmauer setze der Kreis gemeinsam mit der Deutschen Bahn nun den maximal möglichen Wasserabfluss am nördlichen Ufer um. Dies sei auch das Ziel am Südufer. Hier aber warten alle Akteure auf die Machbarkeitsstudie des LBM. Für den Heppinger Ortsvorsteher Klaus Kniel geht das alles viel zu langsam, er bemängelte den schleppenden Informationsfluss sowie die fehlende Transparenz und Geschwindigkeit in der Thematik. Längst hätte der LBM den Vorschlag des Arbeitskreises umsetzen können: Einen provisorischen Kreisverkehr am Feuerwehrhaus Heimersheim, der zur Verbesserung des Verkehrsflusses und zur Entlastung der Gemeinden führen würde. Hier hatte der Arbeitskreis gute Ideen eingebracht, die ebenfalls vom Stadtrat unterstützt werden. Aber nichts passiert. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, die Ideen stießen beim LBM sogar auf Ablehnung.

Quelle: GA online 05.04.2024