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09.12.2023 | Kommentare: 0
Beitrag per Email empfehlenDer Kreis Ahrweiler sucht Land an den Ufern, um beim Hochwasserschutz schneller voranzukommen. Mehr als 1.000 Ideen gibt es. Gebraucht werden jetzt Grundstücke berichtet SWR Aktuell.
Der Kreis wolle unter anderem die Ahr und die Bäche an vielen Stellen verbreitern und die Ufer stärker befestigen. Bei der Gewässerwiederherstellung sollen auch Rad- und Fußwege tiefer gelegt werden. Das könnte bereits eine erste Entlastung beim nächsten Starkregen sein.
Der Kreis Ahrweiler schätzt die Kosten für die geplanten Maßnahmen auf rund 228 Millionen Euro. Der Vorteil sei, so der Kreis Ahrweiler, dass die Gewässerwiederherstellung zu 100 Prozent aus dem Aufbauhilfefonds des Bundes und der Länder bezahlt werde. Die Flächen, die der Kreis für den Hochwasserschutz braucht, sind allerdings oft in Privatbesitz.
Es kommt jetzt also vor allem auf die Anlieger an der Ahr und den Zuläufen an, damit Schutzmaßnahmen zügig umgesetzt werden können. Einer dieser Anlieger ist Christoph Smolenski, Geschäftsführer der Dr. von Ehrenwall’sche Klinik. Die Flutkatastrophe hat die Klinik am Ahrufer in Ahrweiler zerstört. Dazu zählten auch sein Haus auf dem Klinikgelände. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten gehe vor, sagt Christoph Smolenski, und der Schutz vor einem neuen Jahrhunderthochwasser. Er erinnert daran, dass viele Krankenhäuser und Kurkliniken im Ahrtal im Sommer 2021 zerstört wurden: „Das Tragische ist, dass die früheren Premiumlagen an der Ahr heute zu den gefährdetsten Lagen gehören. Wir können nicht das ganze Ahrtal auf den Berg legen. Wir müssen Kompromisse finden.“
Darum hat er der Kreisverwaltung Ahrweiler eine mehr als zwei Fußballfelder große Fläche an der Ahr für den Hochwasserschutz angeboten. Das vergleichsweise große Grundstück soll in Zukunft nur noch als Ausweichfläche für die Ahr dienen.
Die Gewässerwiederherstellung kann ein schneller Beitrag für einen teilweise ersten Hochwasserschutz sein. Denn: „Durch einen optimierten Abflussbereich kann ein zusätzlicher technischer Hochwasserschutz gegebenenfalls mit geringerem Aufwand gebaut oder im Idealfall sogar entbehrlich werden“, so die Kreisverwaltung Ahrweiler.
Die überregionalen Planungen für Rückhaltebecken und andere technische Projekte sollen nach Angaben der Kreisverwaltung Ende 2024 abgeschlossen sein. Der Bau wird nach Einschätzung des Kreises Ahrweiler voraussichtlich aber noch Jahre dauern. Ein entscheidender Grund dafür seien auch hier fehlende Grundstücke.
Quelle: SWR Aktuell 05.12.2023